(c) 2005-2007 Oliver Bonten
Olivers Buchbesprechungen
Heyne
ISBN: 3-453-10825-6
Gelesen: 2000
Dan Simmons ist unter anderem bekannt als Autor von "Hyperion", einem Science Fiction-Klassiker, aber eigentlich schreibt er Horror-Romane. "Kinder der Nacht" ist ein Horror-Science Fiction, in dem Sinne, dass er die typischen Gruselelemente von Horror-Geschichten enthält (z.B. die Herren und Damen mit den in Wirklichkeit gar nicht so langen Zähnen), diese aber mit Science Fiction-Methoden erklärt, d.h., die besagten Personen sind nichts übernatürliches.
Kate Neuman, eine Hämatologin, kommt nach Rumänien, unter anderem um an einer AIDS-Epidemie unter Waisenkindern zu arbeiten, die entstanden ist, weil man in Ceausescus Zeit "schwächliche" Kinder durch Bluttransfusionen aufzupäppeln versuchte, und dazu nicht immer steriles Werkzeug verwendet hat. Dabei stößt sie auf ein Kind, das an einer merkwürdigen Krankheit leidet und offenbar nur durch regelmäßige Bluttransfusionen am Leben gehalten werden kann, obwohl es dafür keine echte Erklärung gibt. Als sie das Kind in die USA bringt, bricht die Hölle los. Es tauchen blutleere Leichen auf, die am ganzen Körper mit Schnitten übersät sind.
Zurück in Rumänien, entdeckt sie dann, wer der leibliche Vater des Kindes ist: Vlad Dracula, und sie gerät mitten in eine Familienintrige zwischen Dracula und einigen seiner Verwandten.
Horror ist für wissenschaftlich denkende Menschen oft wenig reizvoll, weil die "suspension of disbelief" nicht gelingt: Zombies, Vampire und Geister verlangen einem zuviel Glauben ab. Dan Simmons ist es hier gelungen, Horror uns Wissenschaftlern zugänglich zu machen, in dem Science Fiction daraus gemacht wird. Ein gruseliges und spannendes Buch.
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