Flagge von Malaysia

Weitere Information:

Tourism Malaysia

Geschichte von Sarawak

Sonstige Links:

Ais Kacang (ABC)

Bildergalerien:

Orang-Utans in Sepilok

Krokodilfarm bei Sandakan

Ortsinformation:

New Sabah Hotel

English Tea House and Restaurant

voriger up arrow

Home
nächster

(c) 2004 Oliver Bonten

Sandakan (09.08.2003-13.08.2003)

Sepilok

Von Poring bin ich mit dem Bus nach Sandakan gefahren. Das ist wieder sehr einfach, da die Busse aus Kota Kinabalu in Ranau halten und meist noch ein paar Plätze frei sind. An der Abzweigung Richtung Tawau (Tawau ist eine Boomtown an der Grenze zu Indonesien im Süden von Sabah, und inzwischen die zweitgrößte Stadt von Sabah) befand sich ein scheinbar permanenter Polizeiposten, bei dem Pässe kontrolliert wurden - interessiert haben sich die Polizisten aber hauptsächlich für Filipinos, sie waren wohl auf der Suche nach Illegalen. Aus Gründen der Gerechtigkeit mußten alle ihren Ausweis zeigen - malaysische, europäische und australische Pässe wurden aber nicht einmal wirklich gelesen.

Sandakan war einmal die Hauptstadt von Britisch Nordborneo, der Kolonie, aus der der Staat Sabah entstand. Die Stadt ist aber im zweiten Weltkrieg arg mitgenommen worden und bis heute verglichen mit Kota Kinabalu heruntergekommen. Ich habe nirgendwo in Malaysia soviel Ungeziefer (Kakerlaken, Ratten) gesehen wie in Sandakan - zum Glück aber nicht im Hotel.

Im Englischen Teehaus

Hier gibt es u.a. sehr schön auf dem Berg gelegen mit Blick über die Bucht das englische Teehaus, in dem es hervorragende Scones gibt. Verschiedene Leute hatten mir widersprüchliche Informationen darüber gegeben, die einen sagten, es sei in Sandakan, die anderen sagten, es sei in Kota Kinabalu. In Wirklichkeit planen sie eine Filiale in Kota Kinabalu. Im englischen Teehaus habe ich einige Leute wiedergetroffen, die ich am Mount Kinabalu schon gesehen habe, z.T. geplant, z.T. ungeplant.

Orang-Utan bei der Fütterung

In der Nähe von Sandakan gibt es eine Auswilderungsstation für Orang Utans, die illegal als Haustiere gehalten wurden oder in Plantagen wilder. Im Schnitt werden pro Jahr mehr als 20 solche Orang Utans gefunden. Die Station kann man besichtigen, die Orang Utans tauchen aber nicht immer auf, auch nicht zur Fütterungszeit. Sie werden ja ausgewildert und bekommen deswegen nichts wohlschmeckendes (so wie ja auch an den Universitäten die Mensa einen wesentlichen Beitrag zur Verkürzung der Studienzeiten leisten soll), und wenn sie im Wald genug besseres finden, dann kommen sie nicht zur Fütterung. Im August sind viele Früchte im Dschungel reif, deswegen sind auch nur wenige Orang-Utans zu sehen. Wir haben allerdings eine ganze Familie gesehen, die demonstrativ erst nach der Fütterung aufgetaucht ist (inzwischen hatten Makaken das ganze Futter weggefressen). Es gibt mehrere Stellen, an denen Orang-Utans gefüttert werden, von denen aber nur eine für das Publikum zugänglich ist, und es ist nicht erlaubt, die Orang-Utans anzufassen oder ihnen hinterher in den Dschungel zu laufen. Das ist auch nicht besonders ratsam, denn Orang-Utans sind ziemlich kräftig. Es sind einige Seile durch den Wald gespannt, und die Orang Utans hangeln sich daran entlang. Wenn sie eine Pause machen, hängen sie sich mit allen Vieren an das Seil, dann sieht das aus wie ein oranger Fellbeutel mit Orang Utan-Kopf. Ein einsamer Orang Utan kam auch auf die Zuschauerplattform, aber einer der Ranger meinte, der sei nicht ganz normal, er komme nicht, um zu Fressen, sondern um Unfug zu treiben und Sachen zu stehlen.

Zukünftige Handtaschen

In der Nähe von Sandakan gibt es auch eine Krokodilfarm, die man besuchen kann. Viel zu sehen bieten die Krokodile allerdings nicht, denn sie sind sehr faul und liegen meist bewegungslos in ihren Pfühlen. Selbst zur Fütterung sind sie sehr inaktiv, und man muss ihnen einen Fisch praktisch direkt ins Maul werfen, sonst interessiert er sie nicht. Wenn der Fisch neben dem Maul landet, bleibt er unangetastet liegen. Lediglich die beiden Krokodile, die am nächsten zum Tor (durch das gefüttert wurde) lagen, waren etwas aktiver und haben versucht, am Tor hochzuspringen. Nun sind Krokodile nicht unbedingt begabte Springer, so dass man sich leicht vorstellen kann, dass der Anblick ein wenig erheiternd ist. Unterhaltsamer waren da die Makaken, die in einem großen Käfig gehalten wurden und bei denen man die Sozialstruktur einer Affenhorde sehr gut beobachten konnte. Es war sofort klar, wer der Oberaffe war. Sogar seine Körperhaltung - aufrecht stehend und leicht vornübergebeugt mit geballten Fäusten auf einen Mauervorsprung gelehnt - erinnert an einen verärgerten Vorgesetzten. Halimah - eine der Personen, die ich im English Tea House getroffen habe - hat die Affen mit Schokoladenkeksen gefüttert und dem Oberaffen auf die Finger gehauen, weil er sich ein wenig danebenbenommen hat ... das Resultat war, dass er sich nicht mehr an die Schokolade getraut hat und die anderen Affen alles abbekommen haben.

Halimah ist übrigens eine Malaiin (eigentlich Araberin, ihr Vater ist ein Scheich) aus Sabah, die zu der Zeit in Australien wohnte und ein paar Wochen Urlaub zu Hause gemacht hat. Ich habe sie durch Zufall beim Frühstück im Kinabalu NP kennengelernt und wir sind dann, da wir ungefähr dasselbe vorhatten, vier Tage zusammen gereist. Weiter nix. :-)

Auf dem Rückweg haben wir recht lange auf einen Bus warten müssen, weil die Polizei regelmäßig gegen vier Uhr Straßensperren errichtet, um nach illegalen Einwanderern zu suchen, und dann trauen sich viele Busfahrer nicht mehr, zu fahren. Sandakan liegt ja an der Küste von Sabah, die den Philippinen zugewandt ist und auch nicht wirklich weit weg von Indonesien.

Am Tag darauf haben wir versucht, dem Geheimtip eines Taxifahrers folgend, auf die Insel Pulau Berhala an den Strand zu fahren. Dieser Strand soll sehr schön sein. Der Geheimtip hat sich als völliger Reinfall erwiesen. Der Strand war wegen Flut nur per Boot erreichbar, die Bootsleute wollten aber nicht hinfahren, weil sie erst die Kinder zur Schule bringen mußten, und am Schluß sind wir, ohne es zu merken, in einem Militärstützpunkt gelandet und wurden freundlich herauseskortiert. Von dort sind wir zurück nach Sandakan gefahren. Immerhin hat die Überfahrt jeweils nur einen Ringgit gekostet. Pulau Berhala ist augenscheinlich von geduldeten Einwanderern von den Philippinen bewohnt.

Zu allem Überfluß sind dem englischen Teehaus die Scones ausgegangen. :-( Dafür haben wir dann dort für 38RM (also knapp 9 Euro) ein fünfgängiges englisches Menü zu uns nehmen können, und man muss dazu bemerken, dass in den Hochländern von Sabah (um den Mt. Kinabalu herum) ganz hervorragende Anbaugebiete für Gemüse und Salat sind.

Am Tag danach mußten wir nach Kota Kinabalu fahren, damit ich dort meinen Flug nach Manado bekommen konnte. Im Bus werkelte typischerweise zur Abfahrtszeit noch ein Mechaniker, um die Klimaanlage zu reparieren, der aber wirklich nach einer halben Stunde fertig war.

Halimah hat sehr viele Verwandte in KK (Kota Kinabalu), denen wir dort ständig über den Weg gelaufen sind, was uns kostenlose Kaffees und ABCs eingebracht hat - ihre Familie ist u.a. in der Gastronomie tätig.



voriger up arrow

Home
nächster

This page has been created on Donnerstag 19. Dezember 2013 from travelog.xml using travelog.xsl.