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(c) 2004 Oliver Bonten

Brunei Darussalam (02.08.2003-04.08.2003)

Vom Langhaus Bala Entakong ging es dann auf Flußbooten in die Provinzstadt Limbang, die zwischen den beiden Landesteilen von Brunei liegt. Limbang ist auf dem Landweg nicht aus Malaysia zu erreichen, oder jedenfalls nicht auf ordentlichen Straßen, da die Verbindung durch den "Ulu", den Outback, geht. "Ulu" heißt eigentlich "Oberlauf", und "Orang Ulu" heißt soviel wie "Hinterwäldler", also wörtlich "Oberläufler". Von Limbang kann man mit dem Boot nach Bandar Seri Begawan in Brunei fahren, und Limbang lebt vermutlich, ähnlich wie Miri, davon, daß reiche Leute aus Brunei hier das kaufen, was es in Brunei nicht gibt.

Die Fahrt von Limbang nach Brunei war mal wieder typisch Malaysia. In der Nähe des Bootsanlegers gab es einen Grenzposten, bei dem man seinen Ausreisestempel bekam, dann ist man durch dieselbe Tür, durch die man hereinging, wieder herausgegangen und in das eigentliche Bootsterminal spaziert, während die Grenzbeamten sich darauf verlassen haben, dass man auch wirklich das Land verläßt. Das Boot ist ungefähr 10 Minuten später abgefahren als geplant, weil einem Indonesier nach dem Verlassen des Grenzpostens eingefallen ist, dass das Trinkwasser in Brunei ja so teuer ist und er besser noch in Malaysia eine Flasche holt. Er hat den Kapitän gebeten, noch so lange auf ihn zu warten. Der Käpt'n selber hat noch einmal nach der Zollkontrolle angelegt und einige Kisten mit der Aufschrift "Motorenöl" an Bord genommen.

Im Zentrum von Bandar Seri Begawan gab es in einer Shopping Mall das vermutlich günstigste Interetcafe der ganzen Reise: zwei Stunden haben einen B$ gekostet, also etwa einen halben Euro. Und die Verbindung war sehr gut. Ich hatte mich dorthin verkrochen, weil es in Strömen geschüttet hatte. Neben dem Internetcafe befinden sich Büroräume, und darin residiert zu meiner Überraschung die deutsche Botschaft. Übrigens befindet sich die Botschaft auch in Singapur in einem Einkaufszentrum - die wissen wohl genau, wo sie ihre Pappenheimer am besten finden.

In Brunei hatte ich auch zum ersten Mal Entzugserscheinungen vom vielen Hotel- und Restaurantessen und mußte erstmal im Supermarkt Äpfel und Möhren kaufen.

Feldschlange

Bandar Seri Begawan (die Hauptstadt) ist ganz nett anzuschauen und sieht sehr aufgeräumt aus, verglichen mit Kuala Lumpur oder Singapur ist aber nicht viel los. Beschriftungen sind vielfach doppelt in lateinischer Schrift und Javi (d.h., malaiisch in arabischem Alphabet), und da der Sultan gerade Geburtstag hatte, waren überall Banner mit der Zahl 57 aufgehängt, die in richtigen arabischen Ziffern ähnlich wie oV aussieht. Die städtischen Sehenswürdigkeiten hat man in einem Tag schnell durch, dazu kommt, dass es kein sehr dichtes Netz an öffentlichem Nahverkehr gibt, da in Brunei eh jeder ein Auto hat. Interessant ist im Brunei-Museum die Ausstellung von einigen alten bruneischen Kanonen, mit deren Hilfe Brunei einer frühzeitigen Kolonisierung durch die expansionswütigen Spanier entgangen ist. Die Spanier saßen damals schon auf den Philippinen, und da die Christianisierung mit der Holzhammermethode dort so gut funktioniert hatte, dachten sie, daß das in Brunei auch klappen könnte. Hätte den Spaniern eigentlich spanisch vorkommen müssen, wenn die unzivilisierten Wilden auf einmal zurückschießen, aber sie haben es mindestens zweimal versucht. Die einheimischen Kanonen sind "Feldschlangen" in sehr wörtlichem Sinne, weil die meisten die Gestalt eines Drachens oder Krokodils hatten, aus dessen weit geöffnetem Rachen die Kugeln kommen.

Irgendwann ist mir aufgefallen, dass in der Stadt sehr viele hübsche Frauen ohne Kopftuch herumlaufen. Die habe ich allerdings später alle auf der Fähre nach Labuan wiedergesehen, und die meisten hatten einen philippinischen Pass ... sind wohl alles Hausmädchen und Putzfrauen. Brunei ist reich. Auch wenn Bruneier, im Gegensatz zu Kuweitis, arbeiten müssen, um Geld zu bekommen - überanstrengen müssen sie sich dabei nicht.

Die berühmte große Moschee ist wirklich ziemlich eindrucksvoll, allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass sie Besucher schnell wieder loswerden wollten. Außerdem hat irgendein Wärter staendig darauf geachtet, dass ich nicht auf den Teppich trete, ohne mir allerdings direkt zu sagen, dass ich nicht auf den Teppich treten soll. Insgesamt ist in Brunei aber vermutlich der Dschungel bzw. das Hinterland sehenswerter (das kann man in Malaysia allerdings billiger haben, aber vermutlich auch weniger zivilisiert). Brunei sieht auf der Karte relativ klein aus, das liegt aber daran, dass Borneo sehr gross ist. Die Küste von Brunei erstreckt sich schon über mehr als 100km und es gibt viel mehr als nur Bandar Seri Begawan.



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