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Bolaven-Plateau

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(c) 2007 Oliver Bonten

Bolaven-Plateau (13.12.2007-14.12.2007)

Bolaven-Plateau

Das Sabaidy-Guesthouse bot auch Tagestouren zum Bolaven-Plateau an, für einen vergleichweise günstigen Preis von 17,00 $ (11,62 ) - bei den meisten Anbietern in der Stadt hat es ungefähr das doppelte gekostet. Einer der Unterschiede war, dass wir im Aufbau eines großen Tuktuk gefahren sind, während die anderen Gruppen in Minibussen unterwegs waren. Wir waren aber sowieso die meiste Zeit außerhalb des Fahrzeugs, und das Wetter war gut, also kein Problem. Alle Anbieter fahren für die Tagestour im Grunde dieselbe Strecke mit dem selben Programm.

Außerhalb von Pakxe kommt man bald an der großen Kaffeerösterei von Dao Heuang vorbei, dem größten Kafferöster in Laos. Sicher nicht der beste. Die wird zum Glück nicht besichtigt - der erste Stop ist zwischen Pakxe und Pakxong bei einer der vielen Teeplantagen in der nähe des Wasserfalls Tad Fan. Die Plantage ist verglichen mit der Boh-Plantage in Malaysia, die ich besucht hatte, sehr klein. Es ist ein Familienbetrieb. Wenn man noch nie eine Teeplantage gesehen hat, ist es sicher interessant, sich das alles mal anzuschauen; die ganze Verarbeitung bis zum fertigen schwarzen Tee, wie bei Boh, sieht man hier aber nicht. Zum Schluß gab es noch eine kleine Kostprobe, und auch die überzeugt nicht wirklich davon, hier große Mengen Tees einzukaufen.

Kaffeekirschen, frisch
Kaffeekirschen, getrocknet
Kaffeebohnen, frisch

Die Straße entlang lagen Kaffeebohnen in verschiedenen Stadien zur Trocknung auf Matten am Straßenrand. Es sieht so aus, als würden die Bohnen hier trocken verarbeitet, d.h., die Kirschen werden zum Trocknen auf die Straße gelegt, bis das Fruchtfleisch sich leicht von den Kernen trennen läßt. Die "weißen" Bohnen im letzten Stadium allerdings sahen so sauber aus, als wären die Fruchtreste von ihnen weggewaschen worden. Vielleicht benutzen sie hier eine Mischung aus Trocken- und Naßverarbeitung.

Der nahegelegene Wasserfall Tad Fan ist eines der Touristenziele hier, ich fald ihn aber wenig beeindruckend, da man nicht besonders nah herankam (wäre mehr als eine Stunde Fußweg pro Strecke gewesen). Er ist sehr hoch, aber aus der Entfernung ist das nicht so eindrucksvoll.

Vom Tad Fan ging es zum nahegelegenen Tad Yeuan und einer Kaffeeplantage. Darauf hatte ich schon die ganze Zeit gewartet. Ich habe noch nie eine Kaffeepflanzung gesehen. Diese hier war, wie die Teeplantage, ein kleiner Familienbetrieb und chaotisch bis gemächlich. Robusta und Arabica-Pflanzen wuchsen durcheinander, weil der Mischanbau nach Aussage des Guides für die Farmer vorteilhaft ist. Die Früchte waren auch alle unterschiedlich reif, manche Pflanzen hatten schon rote Kirschen, andere grüne und wieder andere noch gar keine, und an vielen Pflanzen gab es sogar Früchte in unterschiedlichem Reifestadium. Die Früchte bilden kleine Cluster von etwa 10-20 Kirschen um einen Stengel, und man kann sie essen. Sie enthalten ebenfalls Koffein, schmecken aber nicht besonders (sonst könnte man vermutlich Kaffeekirschenlimo statt Cola verkaufen). Sie haben normalerweise zwei Kerne, die Kaffeebohnen.

Kaffeepflanze

In der Plantage gibt es einen Trommelröster, aber nur für den Eigenbedarf. Ansonsten werden die Rohbohnen an die großen Röster verkauft, in diesem Fall vermutlich für den lokalen Verbrauch. Der Röster ist einfach eine große schwarze Trommel, die langsam von Hand über einem Feuer gedreht wird. Der Kaffee ist, wie die Aufzucht und der Prozess schon vermuten lassen, nicht besonders gut. Ich hatte trotzdem nach Rohbohnen gefragt, aber sie hatten gerade nichts getrocknetes da.

Der nahegelegene Wasserfall Tad Yeuan war wesentlich interessanter als Tad Fan, jedenfalls konnte man nahe herangehen und im Teich am Ende des Falls sogar baden (war aber nicht die richtige Jahreszeit dafür). Der Teich und der daraus fließende Fluß lagen in einem tiefen Tal und diese Landschaft scheint typisch für Bolaven zu sein, jedenfalls habe ich das immer wieder gesehen: sehr große Höhenunterschiede auf kurzer Strecke.

Speicher im Eingeborenendorf

Nach dem Besuch des Wasserfalls gab es zunächst mal ein laotisches Mittagessen in der Plantage, dann ging es weiter an Pakxong vorbei zu einem Dorf, in dem Angehörige zweier Bergvölker leben. Zu "sehen" gab es hier zweierlei: die Angehörigen des einen Volkes hatten alle Särge unter ihren Häusern liegen, weil sie die schon zu Lebzeiten vorbereiten (und auch mehrfach verwenden), bei dem anderen Volk rauchen die alten Frauen merkwürdige Pfeifen. Wir waren hier schon sehr nahe an der vietnamesischen Grenze, etwas südlich von Hue, und ich erinnere mich, dass ich 2003 in Hue auf dem Ho Chi Minh-Pfad ein ähnliches Dorf gesehen habe, in dem ebenfalls die alten Damen diese Pfeifen rauchten. Der Tourguide sagte auch, dass dieses Dorf und ähnliche Dörfer in der Gegend sehr arm seien, sich von Touristen besichtigen lassen und im Gegenzug dafür von den Veranstaltern materielle Hilfe bekämen, aber kein Geld, sagte er. Meistens würden sie Medikamente oder irgendwelche dringend benötigten Werkzeuge aus der Stadt mitbringen. Und schon kam eine Alte an, die ganz offenbar Zahnschmerzen hatte und ihn auf Lao um irgendetwas bat.

Wir wurden von Anfang an von einer Horde Kinder verfolgt und mir ist aufgefallen, dass einige der Kinder sehr sauber und gepflegt aussahen, andere wiederum ziemlich dreckig und etwas verwahrlost.

Fluss bei Tad Lo

Nächste Station war der Wasserfall Tad Lo, ein kleiner Wasserfall in einer sehr malerischen Gegend an einem Fluß. Hier konnte man auch übernachten, und eine der Mitreisenden ist tatsächlich ausgestiegen, um an nächsten Tag wieder abgeholt zu werden. Von dort ging es noch zu einem Weberdorf, das aber wiederum eine Touristenfalle war, jedenfalls haben sie dort hauptsächlich die gewebten Sachen verkauft. Von dort ging es zurück nach Pakxe.

Pakxe hat inzwischen einen internationalen Flughafen, und zweimal pro Woche gibt es einen Flug von und nach Bangkok (mit Bangkok Airways), und einen Flug von und nach Siem Reap (mit Siem Reap Airways). Siem Reap Airways ist eine Tochtergesellschaft von Bangkok Airways, und man erkennt an der Verbindung wieder ihre Ausrichtung auf wohlhabende, zeitgeplagte Touristen. Wer sonst würde sich für einen Direktflug zwischen Angkor Wat und Wat Phu interessieren, außer einem Touristen auf Kulturtrip?

Beide Flüge werden mit demselben Flugzeug durchgeführt, das zwischendurch offenbar seine Fluggesellschaft wechselt, und so sah ich die ATR72 von Bangkok Airways schon auf dem Flugplatz stehen, bevor ich überhaupt dort ankam: sie war gerade auf dem Weg nach Siem Reap. Der Rückflug nach Thailand war auf jeden Fall pünktlich und angenehm, und in Bangkok bei der Einreise hatten sie offensichtlich inzwischen den Umgang mit den Digitalkameras besser gelernt, denn das ging jetzt wesentlich flotter vonstatten. Ein kleiner Wermutstropfen war, dass an dem Wochenende in Bangkok absolutes Alkoholverbot herrschte, weil Vorwahlen waren (so eine Art Briefwahlwochenende) für die Parlamentswahlen vom 23.12.. Also gab es keine Cocktails. Dafür habe ich im Untergeschoß des Siam Paragon einen Gourmettempel entdeckt (Lebensmittelladen, kein Restaurant), der einem Lust auf einen längeren Aufenthalt in Bangkok macht. Damit war die kurze Reise nach Laos aber leider schon beendet.



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