Flagge von Laos

Weitere Information:

Wikipedia: Laos

Wikitravel: Laos

Travelfish: Laos

Bildergalerien:

Vang Vieng

voriger up arrow

Home
nächster

(c) 2007 Oliver Bonten

Vang Vieng (07.12.2007-08.12.2007)

Nam Xong, Vang
Vieng

Ursprünglich hatte ich gar nicht geplant nach Vang Vieng zu fahren, sondern wollte über Phonsavan und die Ebene der Steinkrüge nach Vientiane fahren. Letztlich hatte ich dafür aber zu viel Zeit in Luang Prabang verbracht, und außerdem ist es in Phonsavan noch kälter als in Luang Prabang, so dass ich mir das gespart habe. Um die lange Fahrt nach Vientiane sinnvoll zu unterbrechen (und auch um das berüchtigte Vang Vieng wenigstens einmal gesehen zu haben) habe ich dann doch eine Nacht dort verbracht.

Wir hatten am Vortag ein Ticket für einen der frühen Busse gekauft und wurden am Freitag morgen zunächst mit einem Minibus zur Busstation außerhalb von Luang Prabang gebracht. Das ist in Asien oft so, dass die großen Busse nicht direkt in die Städte fahren. Wir hatten vorher gehört, dass die Busse oft überbucht sind und dass es sich deswegen empfiehlt, früh da zu sein und auch nicht gerade den letzten Bus zu nehmen.

An der Busstation haben wir unsere Quittung gegen die echten Bustickets gekauft und der Mensch, der die Tickets ausgestellt hat, hat schon etwas merkwürdig geguckt. Im Bus hat sich herausgestellt, dass es meinen Sitzplatz gar nicht gab - ich hatte Nummer 43 und der Bus hatte nur 42 Plätze. Irgendwie habe ich aber noch einen Platz bekommen und dafür mußte eine der Begleitpersonen auf einem Hocker im Gang sitzen.

Die Straße von Luang Prabang nach Vientiane über Vang Vieng ist neu ausgebaut und deswegen braucht der Bus für die ca. 225km auch nur sechs Stunden. Das klingt zunächst nicht besonders überzeugend, aber die Straße windet sich endlos in engen Kurven und über steile Bergpässe durch die Landschaft. Die alten Busse kommen hier ganz schön ins Schnaufen, und auch neuere Fahrzeuge kommen nicht viel schneller voran. Trotzdem ist diese Strecke eine wesentliche Verbesserung gegenüber früher - man kann jetzt in einem Tag von Luang Prabang nach Vientiane reisen.

Reifenwechsel

Auf einem der Bergpässe gab es plötzlich einen lauten Knall und der Busfahrer blieb vorsichtshalber stehen. Eine kurze Untersuchung ergab, dass einer der hinteren Zwillingsreifen geplatzt war, und zwar ärgerlicherweise der innere. Glücklicherweise waren es überhaupt Zwillingsreifen, so dass der Bus nicht ins Schlingern kam - auf einem kurvigen Bergpaß ist ein Reifenplatzer ja nicht so witzig. Es hat mich überhaupt überrascht, dass der Fahrer und seine Gehilfen das Rad sofort gewechselt haben - ich hätte erwartet, dass die hoffen auf dem äußeren Rad bis nach Vang Vieng zu kommen und dort in aller Ruhe zu wechseln. Die Lao sind diesbezüglich aber sehr gewissenhaft und ordentlich, was uns eine kurze Zwangspause in einer wundervollen Berglandschaft eingebracht hat.

Straße im
Hochnebel

Im Paß lag zunächst noch Nebel, der sich langsam auflöste. Die Sicht über die Berge selber war schon frei. Eine phantastische Landschaft - wenn man Berge mag. Für mich war die kurze Pause Zeit genug. Das Buspersonal war bei der Reparatur nämlich erstaunlich effizient, sie haben vielleicht 15 oder 20 Minuten gebraucht um den Bus aufzubocken, beide Hinterräder auszubauen, das Ersatzrad abzuseilen (war vorne unter dem Bus), alles wieder zu montieren und das defekte Rad vorne wieder hochzuspulen. Die scheinen in Übung zu sein und das öfter zu machen.

Nach der kurzen Pause ging die Fahrt, mit noch einer offziellen Pause, weiter, so dass wir im Laufe des Nachmittags in Vang Vieng ankamen. Vang Vieng ist der klassische Hang-Out-Spot für Traveller in Laos: billige Unterkünfte, Alkohol und vor allem Gras sowie billige westliche Restaurants in denen in einer Endlosschleife Folgen von "Friends" gezeigt werden. Tubing: in einem LKW-Schlauch sich den ganzen Tag lang den Fluß hinabtreiben lassen, von Bar zu Bar, sich tarzanmäßig von Baum zu Baum zu hangeln und entweder be- oder ertrunken ankommen - das Durchschnittsalter des Publikums habe ich wahrscheinlich um den Faktor zwei übertroffen. Dabei ist Vang Vieng landschaftlich eigentlich sehr reizvoll, jedenfalls wenn man Berge mag, und die eindrucksvollen Karstfelsen sind einladend für Kletterer. Im Gegensatz zu Luang Prabang kann man hier auch Fahrräder mieten und durch die Landschaft radeln, was vielleicht gar keine schlechte Idee gewesen wäre.

Aber auch Vang Vieng geht es nicht anders als allen Traveller-Hotspots und es wird langsam gentrifiziert. Das ist der Hintergedanke der Behörden, wenn sie solche Spots wie Vang Vieng überhaupt zulassen: nach den Travellern kommen immer die wohlhabenderen Touristen nach. Wie auf Ko Samui vor 20 Jahren, wie auf Ko Pha Ngan in diesem Jahrzehnt. Vang Vieng steht noch am Anfang dieser Entwicklung aber die ersten Etablissements für anspruchsvollere Reisende sind schon gebaut. Die Traveller zieht es inzwischen in den Süden, auf die viertausend Inseln an der Grenze zu Kambodscha.

Ich hatte eine Hütte am Ende des Orts am Fluß, weit genug weg vom nächtlichen Partylärm. Im Ort selber gab es nichts besonderes oder bemerkenswertes. Ich habe mir gleich für den nächsten Morgen ein Ticket für einen Minibus nach Vientiane gekauft.



voriger up arrow

Home
nächster

This page has been created on Donnerstag 19. Dezember 2013 from travelog.xml using travelog.xsl.