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(c) 2004 Oliver Bonten

Da Lat (11.11.2003-14.11.2003)

Landschaft

Da Lat wurde vor 110 Jahren von den Franzosen als Sommerfrische erschlossen - es liegt in den Bergen und ist das ganze Jahr über relativ kühl. Auch eine Universität findet man in Da Lat, da hier sogar Trolle studieren können, ohne sich massive Kühlkörper auf den Kopf setzen zu müssen - heißer Kopf studiert bekanntlich nicht gerne, und vor Erfindung der Klimaanlage war es in geschlossenen Räumen in Saigon schon mollig warm. Die Stadt selber ist sehr hügelig und man sieht ihr ihre Herkunft noch deutlich an: in der Mitte steht ein Nachbau des Eiffelturms, den heimwehkranke Pariser hier errichtet haben. Die pragmatischen Vietnamesen haben ihn allerdings rot-weiß angestrichen und Mobilfunkantennen daran montiert. Im Zentrum der Stadt gibt es sehr viele Cafes und Restaurants mit französischem Anstrich (damit meine ich nicht blau-weiß-rote Farbe, sondern das Ambiente), und die Umgebung ist voll mit Touristenattraktionen, die vor allem von Vietnamesen besucht werden.

Leider hat es die ganze Zeit in Strömen gegossen, so dass ich sehr viel Zeit in den Cafes und wenig in den Touristenattraktionen verbracht habe. Die Touristenattraktionen wiederum sind gut zu Fuß zu erreichen - nicht, weil sie so nahe beieinanderliegen, sondern weil es nicht so heiß ist, so dass man gut auch mal ein paar Kilometer durch die Landschaft laufen kann. Erfreulicherweise hatten die meisten Cafes auch Ingwertee zu bieten, den ich ansonsten nur aus Indonesien kenne (und dort war er nur selten gut). Weniger erfreulich ist, dass aus meinem Gepäck 120,00 US$ (101,62 ) gestohlen wurden, vermutlich vom Zimmermädchen. Es kann aber auch sein, dass das noch in Saigon passiert ist oder während der Busreise.

In Da Lat gibt es einen Sommerpalast des letzten Kaisers Bao Dai, den man besichtigen kann; er erinnert eher an eine große Villa als an einen Palast. Vor dem Betreten muß man sich eine Art Socken über die Schuhe stülpen, um den Boden nicht zu verdrecken, und an allen Sitzen stehen Schilder, dass man sich nicht hinsetzen soll, verständlicherweise auch auf dem Thron. Mit Ausnahme des Thrones konnte man sich allerdings auch gar nicht auf die kaiserlichen Sessel setzen, da das Personal darin herumlümmelte. Angeblich kann man in der Villa auch Übernachten.

Das
	    Adlerzimmer

An einer Hauptstraße gibt es einen kleinen Park mit einem Wasserfall, der eher als Touristenattraktion ausgewalzt ist mit Märchenparkfiguren, Reitpferden etc.. Interessanter ist das sogenannte "Crazy House", ein sehr phantasievoll gebautes Hotel. Eigentlich sollte man darin übernachten, wenn man in Da Lat ist - die Zimmer kosten zwischen 20,00 US$ (16,94 ) und 60,00 US$ (50,81 ) pro Nacht, letzteres für ein Zimmer, das für vier Personen eingerichtet ist. Die einzelnen Gebäude des Crazy House sehen aus wie Baumstümpfe (sie sind gemauert und dann verputzt, das kann man an einer Stelle gut sehen) und enthalten die Zimmer, meist etwas gegeneinander versetzt. Dazwischen führen z.B. Treppen und Brücken in Form von Ästen. Und an einer Stelle steht eine gemauerte Giraffe, in deren Bauch ein kleines Kämmerchen ist. Ganz zu schweigen von den Spinnennetzen. Um einen kleinen Teich ist eine Ausstellung eines lokalen Künstlers. Die Zimmer haben alle ein Thema, so gibt es z.B. das Adlerzimmer, das Bärenzimmer oder das Termitenzimmer, und die Einrichtung ist dementsprechend. Im Adlerzimmer liegt ein riesiges Ei, das Termitenzimmer sieht wie ein Termitenbau aus. Störend sind wahrscheinlich aber die Touristenscharen, die tagsüber durch das Crazy House strömen. Im übrigen besitzt das Crazy House auch einen wunderschönen alten Traction Avant, der im Hof steht.

Traction Avant

Erfreulicherweise führt die klimatische Lage Da Lats auch zu Obst- und Gemüseanbau, so dass es auf dem Markt günstig frische Möhren und Äpfel zu kaufen gab. (Sogar Erdbeeren hatten sie.) Nachts ist die Innenstadt voller bunter Leuchtreklamen und Cafeschilder, außerdem ist der falsche Eiffelturm hervorragend angeleuchtet.

Am nächsten Tag habe ich gelernt, dass man an vielen Kiosken Regenmäntel für 5.000 (0,28 ) kaufen kann, die aussehen wie eine große Plastiktüte und ihre Aufgabe zumindest einen Tag lang erfüllen. Insgesamt war es nämlich nicht wirklich warm in Da Lat, so dass ich meinen Pullover getragen habe, und der sollte eigentlich nicht naß werden. Später habe ich erfahren, dass ich übers Ohr gehauen wurde und die Einwegregenmäntel nur 2.000 (0,11 ) kosten sollten.

Kunsthändler im Park

In allen Parks haben angebliche Künstler ihre "selbstgemalten" Bilder verkauft, die sich verdächtig ähnlich sahen - dieses Bild ist von mindestens drei Leuten gemalt worden.

In der Nähe von Da Lat gibt es auch das sogenannte "Tal der Liebe", das allerdings eher den Charakter eines Freizeitparks annimmt. Dort gibt es neben Kinderkarussels ebenfalls Pferde zu mieten, auf dem See gibt es Tret- und Motorboote, und überall wieder märchenparkartige Figuren im Wald. Trotzdem eine ganz nette Gegend. Der Park kostet Ca. 10.000 (0,56 ) Eintritt, wie die meisten anderen Touristenattraktionen von Da Lat, und das kann man auch mal auf Verdacht ausgeben. Wegen des Regens war es allerdings recht leer.

Im Bahnhof stehen eine alte Dampflok und einige sehr merkwürdige Waggons herum - von der Hauptstrecke Saigon-Hanoi hatten die Franzosen eine Stichstrecke nach Da Lat gebaut, die während des Vietnamkrieges stillgelegt wurde, da Bahnstrecken den Guerillas ihre Arbeit zu leicht gemacht haben: man weiß ja genau im Voraus, welchen Bergpaß der Zug nimmt. Straßen hingegen gab es einige. Derzeit verkehren nur Show-Züge von Da Lat ins nächste Dorf und zurück.

In den sogenannten Blumengärten ist vor allem die Bonsai-Sammlung interessant.



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