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(c) 2004 Oliver Bonten

Kratie (28.10.2003-29.10.2003)

Die bequeme Bootsverbindung auf dem Mekong nach Kratie (natürlich um 7:00 morgens) wurde leider vor kurzem mangels Profitabilität eingestellt, einzige Möglichkeit ist jetzt, um dieselbe Zeit mit einem Minibus zu fahren. Der Minibus hat offiziell 11 Sitze, wird aber in der Regel für die fünfstündige Fahrt mit 15-20 Passagieren gefüllt. Ich hatte zum Glück darauf bestanden, relativ früh zur Haltestelle des Busses zu fahren, so daß ich einer der ersten Passagiere war und einen Platz auf der ersten Sitzbank bekommen habe, die nach vorne wesentlich mehr Beinfreiheit erlaubt.

Mekong bei Kratie

Die Straße nach Kratie macht einen riesigen Schlenker, so dass der Minibus nicht diese asphaltierte Straße benutzt hat, sondern ca. drei Stunden über eine Art Feldweg, eine unbefestigte rote Staubstraße entlang des Mekong, gefahren ist. Da auch die Heckklappe wegen des Gepäcks nicht ganz geschlossen werden konnte, ist ständig roter Straßenstaub durch den Bus geweht. Am Ende der Fahrt war mein gesamtes Gepäck und meine Kleidung vollständig rot eingestaubt, wobei die Regenhülle um meinen Rucksack, die ich mir dank eines Geistesblitzes kurz vor dem Abflug noch gekauft hatte, das schlimmste abgehalten hat. Die Reißverschlüsse des Rucksacks scheinen zum Glück staubdicht zu sein. Und die einheimischen Mitreisenden hatten sich alle in rote Khmer verwandelt, jedenfalls äußerlich.

Unterwegs - gerade beim Einbiegen in die Staubstraße - ist der Bus auch mit einem Schaden liegengeblieben. Es hat ca. eine Stunde gedauert, bis ein mitreisender Engländer herausbekommen hat, was das Problem war: das Kupplungsseil war gerissen. Nach einer Weile kam ein lokaler Dengler, der das Seil irgendwie geflickt hat, und der Bus konnte weiterfahren.

Auf der Staubstraße waren außerdem die seltsamsten Gefährte unterwegs - häufig sah man kleine 110ccm-Motorräder, mit denen ein auf dem Rücksitz festgebundenes Schwein transportiert wurde. Es gab auch einige Nutzfahrzeuge zu sehen, die ein bißchen an Donald-Duck-LKW erinnern: mit Aufbauten und Kabinen aus geraden, unverzierten Blechen, die kastenförmig zusammengeschweißt waren. Nur an der Motorhaube gab es eine kleine Rundung. Das ganze sah irgendwie chinesisch aus. Vielleicht sind das die Fahrzeuge, für die kambodschanischen Tankstellen Kerosin anbieten. Flugzeuge habe ich dort nämlich noch keine landen sehen.

Irrawaddy-Delphin

Kratie ist ein Provinzhauptdorf am Mekong, in dem es inzwischen erstaunlicherweise etliche Hotels, Cafes und sogar einige typische Touristenkneipen gibt - möglicherweise, weil es eine beliebte Durchgangsstation auf dem Weg nach Laos ist. Da kommt der Mekong ja her. Die eigentliche Attraktion sind aber Irrawaddy-Delphine, die es nur im Mekong, im (wie der Name schon sagt) Irrawaddy und in noch einem asiatischen Fluß gibt. Bei Kratie verbreitet sich der Mekong zu einem "Pool", einer Art kleinem See, und das sind Stellen, an denen sich die Delphine bevorzugt aufhalten. Inzwischen machen die Einheimischen damit aber auch eine Menge Geld, denn es kostet 10,00 US$ (8,71 ) pro Person, zu den Delphinen hinauszufahren (der Bootsanleger ist ca. 1/2 Stunde Fahrt von der Stadt entfernt, und man verbringt dann noch einmal ca. 90 Minuten auf dem Wasser). Die Delphine sind leider nicht so zutraulich wie die gewohnten Flaschennasen im Pazifik und flüchten vor den Bootsmotoren (was aus evolutionsbiologischer Sicht eine kluge Idee ist), und kommen auch sonst nicht besonders nah heran. Man kann sie aber deutlich durchs Wasser tollen und hin und wieder auftauchen sehen, auch hört man sie deutlich atmen, wenn sie auftauchen - kein Wunder, sie müssen ja innerhalb von Sekunden genug für ein paar Minuten unter Wasser atmen. Das hört sich an wie eine pneumatische Bremse beim LKW.

Die Delphintour wurde ebenso wie der Transport von der Bushaltestelle zum Hotel von einem jungen Kambodschaner erledigt, der, wie ich nachher feststellte, so gut wie jedem der Touristen im Ort schon irgendwas verkauft hat oder für ihn irgendwas organisiert hat - für die Laos-Reisenden kümmert er sich u.a. für 35,00 US$ (30,50 ) um Papierkram, den man auch für 30,00 US$ (26,14 ) mit sehr viel Arbeit und hin- und herfahren selber machen kann. Ein Amerikaner nannte ihn "Mr. Fingers in every pie". Mir hat er versucht, die (wirklich gutaussehende) Rezeptionsdame im Hotel zu verkaufen, mit den Worten: "She is 'geile Sau'. Is that the correct expression in German, 'geile Sau'?" Seine Übersetzerdienste hat er jedenfalls mit einer für asiatische Verhältnisse erstaunlichen Offenheit angeboten: er hat gesagt, die Sprachschule sei sehr teuer gewesen und inzwischen besuchten so viele Leute die Sprachschule, dass er in ein oder zwei Jahren sehr viel Konkurrenz habe, und deswegen will er 10,00 US$ (8,71 ) pro Person, damit sich die Sprachschule gelohnt hat. Vermutlich hat er auch eine Wirtschaftsschule besucht.



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