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Hotel Carolina

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(c) 2004 Oliver Bonten

Toba (Lake) (19.09.2003-21.03.2003)

Toba-See

Der Nachtbus nach Parapat war ärgerlich spät und die Fahrt war extrem langweilig, aber so ist er erst um 8 Uhr morgens angekommen, spät genug, um schon ein Zimmer zu finden und einzuchecken. Verwundert hat mich ein wenig, dass der Trans-Sumatra-Highway praktisch auf der gesamten Strecke längs durch das Gebirge führt, anstatt etwas weiter östlich durch die Ebene - das führt einerseits dazu, dass der Bus sehr langsam ist, andererseits dazu, dass die Insassen reihenweise seekrank werden. Vorteilhaft ist allerdings, dass das Bergland im wesentlichen von tropischer Malaria verschont ist, während diese ja im Flachland von Sumatra bekanntermassen recht aktiv ist. Der Bus hat ca. 1,5 Stunden vor der Ankunft in Parapat bereits den Rand des Toba-Kraters passiert und ist die restliche Zeit bis Parapat praktisch entlang des Kraterrandes gefahren - und dabei hat er höchstens 1/3 des Umfangs abgefahren. Ich weiß nicht, wie viele Kilometer Durchmesser der Toba-Krater hat, aber knapp 100km werden es schon sein - wohlgemerkt, Durchmesser, nicht Umfang. Im Krater befindet sich ein riesiger See, und in dem See befindet sich die Halbinsel Samosir, die ungefähr so groß ist wie Singapur, aber natürlich weniger bevölkert. Parapat liegt am Ufer des Sees und von dort fahren Fähren nach Samosir. Verglichen mit dem Vulkanausbruch, der den Toba-Krater hinterlassen hat, ist alles in historischer Zeit überlieferte Pille-Palle, auch der Ausbruch des Krakatau war nur ein Rülpserchen; nach einem Ausbruch vom Toba-Format braucht man sich über globale Erwärmung erstmal für ein paar Jahrtausende keine Sorgen zu machen.

Auf Empfehlung zweier Franzosen habe ich mich im Hotel Carolina einquartiert, was eine wirklich gute Wahl war. Eines der Highlights von Sumatra und sicher das beste Preis-/Leistunsgverhältnis der ganzen Reise.

Animistische Stele
Steinkopf

Die Einheimischen vom Toba-See sind Batak, die lange Zeit allen Bekehrungsversuchen ihrer muslimischen Nachbarn in Aceh und Minangkabau widerstanden haben und Kannibalen geblieben sind - zumindest waren sie aber zivilisierte Kannibalen, die lesen und schreiben konnten und vermutlich ihre Opfer auch mit Messer und Gabel gegessen haben. Nach Ankunft der Holländer wurden sie dann überraschend schnell Protestanten, was sie bis heute noch sind.

Insgesamt war deutlich erkennbar, dass Nebensaison war und wenig Touristen da waren, aber es war schon deutlich mehr los als in Maninjau. Die Landschaft am Toba-See ist einmalig. Hier kann man sicherlich einen längeren Erholungsurlaub verbringen.

Am zweiten Tag habe ich mir ein kleines Motorrad gemietet (Führerscheine interessieren hier keinen) und bin ein wenig auf der Insel herumgefahren. Landschaftlich ist es wirklich sehr reizvoll dort. Außerdem gibt es auf der Insel im See auf der Insel wieder einen See, und ich glaube, darin befindet sich wieder eine Insel. Straßentechnisch ist es aber nicht sehr reizvoll dort, weswegen ich mir das mit der inneren Insel nachzuprüfen verkniffen habe.

Da Samosir ja nur eine Halbinsel ist, ist sie durch eine schmale Landzunge mit dem Festland verbunden. Dort gibt es heiße Quellen, die allerdings wirklich heiß sind und sehr schweflig riechen, so dass man es im Wasser nicht allzulange aushält. Die Restaurantbesitzer haben Schwimmbecken gebaut, die man benutzen darf, wenn man im Restaurant ißt oder trinkt, und interessanterweise waren diese Restaurants auch nicht teurer als anderswo am Toba-See. (Insgesamt ist der Toba-See sicher eine der Gegenden mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis). Am Nachmittag hat es ärgerlicherweise angefangen zu regnen.

Am Abend war eine Batak-Feier in Ambarita (dem nächsten Ort), zu der mich die Kellnerin in einem der Restaurants eingeladen hat. Die Feier war leider ein bißchen langweilig, eine Mischung aus Volkstanz und Disco.



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