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(c) 2004 Oliver Bonten

Mulu National Park (29.07.2003-02.08.2003)

Mulu River

Mulu River im Nationalpark

Die Reise durch den Dschungel war etwas anstrengend. Von Miri ging es mit einer Twin Otter in den Mulu-Nationalpark, das ist ein kleines Propellerflugzeug mit 19 Sitzen. Um das Flugzeug richtig zu beladen, wird nicht nur das Gepäck gewogen, sondern auch jeder Passagier (es kostet aber keinen Aufpreis, besonders schwer zu sein). Im Flughafen gab es zwei Check-In/Schalter, einen "Normal Check-In" und einen "MAS Rural Air Services Check-In" - bei den "Rural Air Services" standen dann einfach drei Twin Otter vor dem Terminal, die alle zur selben Zeit losgeflogen sind, und man musste selber darauf achten, in die richtige einzusteigen. Und mit "Inflight Entertainment" war gemeint, dass der Pilot während des Flugs Witze macht. In Mulu war ich dann in der ersten Nacht im Royal Mulu Resort untergebracht, das sicherlich 200 2-Bett-Zimmer hat und nicht das einzige Resort am Ort ist. Wenn man bedenkt, dass man praktisch nur per Twin-Otter nach Mulu gelangen kann und dass es ca. 5 Flüge am Tag gibt, kann man sich leicht ausrechnen, dass es unmöglich ist, die Übernachtungskapazität zu 100% zu belegen - die meisten Leute bleiben nur 2 oder 3 Nächte.

FLedermäuse

In Mulu gibt es zunächst mal etliche Höhlen, von denen vier für "normale" Touristen geöffnet sind (weitere für Kletterer mit Sicherheitsausrüstung und entsprechender Erfahrung), eine davon gehört zu den größten Höhlen der Welt und ist ca. 100km lang, von denen man aber nur die ersten ein oder zwei betreten kann. Am Abend schwärmen aus einer der Höhlen einige Millionen Fledermäuse aus! Das dauert fast eine Stunde und obwohl die Fledermäuse in mehreren 100m Höhe fliegen, kann man das Rauschen der Flügelschläge hören. Fledermäuse haben ein sehr merkwürdiges Schwarmverhalten - ein Fledermausschwarm sieht in der Luft im Prinzip aus wie eine Schlange. Sie koennen wohl nicht so besonders gut geradeaus fliegen. Am Nachmittag fliegen zunächste einzelne Fledermäuse auf und sammeln sich am Höhleneingang. Wenn sie der Meinung sind, dass es jetzt genug Fledermäuse sind, fliegen sie im Schwarm los. Dadurch bilden sich immer wieder lange, dünne, schlangenförmige Schwärme. Nach vielleicht 20 Minuten werden dann sehr viele Fledermäuse wach, und es bildet sich praktisch ein kontinuierlicher Schwarm, der als langes Band aus der Höhle ausströmt. Zum Schluß gibt es wieder ein paar kurze Schwärmchen, und dann ist Schluß.

Aus der 100km langen Höhle fließt ein kleiner Fluß, der, da das Wasser eben 100km über und z.T. durch Kalkstein geflossen ist, aus dem saubersten denkbaren Wasser besteht.

Entfernt man sich einmal vom Royal Mulu Resort, so gibt es innerhalb des Nationalparks keine Hotels, sondern nur einfache Camps, in denen man auf Holzbänken schläft. Weil die Wasserpumpe im Camp 5, der "Basisstation" für den Aufstieg auf die Pinnacles, nicht leistungsfähig war, wurden wir gebeten, nicht zu duschen, sondern im Fluß zu baden (was aber nix ausmacht, da der Fluß eh relativ sauber ist und die Wasserpumpe auch nichts anderes tut als Wasser aus dem Fluss in die Dusche und in die Küche zu pumpen). Der Aufstieg zum Gunung Api, von dessen Gipfel aus man die Pinnacles (Felsnadeln, die vom Regen aus dem Kalkstein ausgewaschen wurden) sehen kann, am nächsten Tag war dann etwas anstrengender als ich gedacht hatte. Ich hatte gedacht, das sei einfach nur ein steiler Wanderweg, aber man mußte über Felsen klettern, zum Teil mit in die Felsen eingemeißelten Haken und Seilen. Etwa drei Stunden bergauf und fünf Stunden bergab, wobei ich relativ lange gebraucht habe und am Schluß auch ziemlich erledigt war.

Am nächsten Tag ging es über einen einfachen Dschungelpfad und mit dem Boot in ein Iban-Dorf, wo wir (es hatten ausser mir insgesamt noch 10 weitere Leute dieselbe Tour gebucht) im Haus des Häuptlings übernachtet haben. Ein Iban-Dorf ist eigentlich ein einziges langes Haus (wie eine Reihenhaussiedlung bei uns) mit in dem Fall 36 "Apartments" (alle mit zwei Stockwerken und mehreren Zimmern einschliesslich Küche und Bad) und einem gemeinsamen Vorraum. Das Haus ist natürlich auf Stelzen gebaut (Überschwemmungsgefahr) und unter dem Haus tummeln sich Hunde und Hühner. Der Häuptling war ungefaehr 90 (man weiß es nicht so genau) und geht manchmal noch selber mit aufs Feld - das Dorf hat eine Reihe von Reisfeldern etwa eine halbe Stunde flußabwärts. Am Abend haben die Iban mehrere Kanister mit Tuak angeschleppt und es wurde auch ein erlegtes Wildschwein verspeist, allerdinsg vom ganzen Dorf, so daß jeder nur ein paar Happen abbekam. Inzwischen haben die Iban allerdings in ihren Langhäusern Strom (Dieselgenerator), die Häuser sind auf amtlichen Karten verzeichnet und jeder Einwohner hat einen Pass und seit einigen Jahrzehnten auch eine Geburtsurkunde. Die meisten Kinder können lesen und schreiben, sprechen malaiisch (als Fremdsprache) und viele auch Englisch. Bei Iban ist es sowieso Tradition, daß die jungen Männer in der Welt herumziehen, und viele kommen dann nicht mehr zurück, oder nur noch auf Besuch. Der Vater eines der reichsten Unternehmer in Malaysia war angeblich in seinen jungen Jahren noch Kopfjäger.



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