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(c) 2008-2010 Oliver Bonten

Swakopmund (06.07.2008-08.07.2008)

Am nächsten Tag ging es von Twyfelfontein nach Swakopmund, und da wir ein allragetriebenes Fahrzeug hatten, sind wir - zwei der insgesamt sieben Autos - am Brandberg und der Spitzkoppe entlang auf einer sehr schlechten Schotterstrecke gefahren. Die eigentlich empfohlene Route führte immerhin über eine C-Straße zur Küste und dort auf einer Salzpiste nach Swakopmund. Diese Salzpiste ist mit zweiradgetriebenen Fahrzeugen auch nur Nachmittags befahrbar, da sie morgens aufgrund der Luftfeuchtigkeit spiegelglatt ist - das ist wie auf Eis. Immerhin ist sie aber halbtags befahrbar; für die D-Strecke quer durchs Land, die wir gewählt hatten, ist schon Allradantrieb besser. Trotzdem hat es zwei der nicht allradgetriebenen Fahrzeuge erwischt: einer hatte unterwegs eine Reifenpanne, beim anderen hielt der Reifen noch bis Swakopmund durch, hatte aber eine riesige Beule.

Leuchtturm

Die Strecke führte zunächst scheinbar quer durch die Steppe und durch ein paar einheimische Dörfer, am Brandberg vorbei nach Uis, und dann an der Spitzkoppe vorbei auf die Hauptstraße B2 von Windhoek nach Swakopmund.

Swakopmund war der Haupthafen von Südwestafrika, als es noch Deutsche Kolonie war. Walvis Bay im Süden war zwar wesentlich besser geeignet, aber die Engländer hatten sich diese Bucht schon unter den Nagel gerissen, bevor Kaiser Wilhelm seine Ansprüche anmelden konnte. Es blieb also bei der zweitbesten Option, der Mündung des Swakop. Heute wird Swakopmund nicht mehr als Hafen benutzt, denn Walvis Bay wurde von Südafrika an Namibia übertragen; auf das Stadtbild von Swakopmund wirkt sich das sichtlich positiv aus.

Swakopmund sieht immer noch ein bißchen wie ein norddeutsches Seebad aus: eine Menge Kolonialzeitlicher Gebäude stehen noch, und insbesondere der Leuchtturm könnte so auch in Ostfriesland stehen. Es ist keine wirklich große Stadt, man hat recht schnell alles wesentliche gesehen, und die Stadt macht insgesamt einen vergleichsweise wohlhabenden Eindruck.

Swakopmund Hotel

Wir waren im "Swakopmund Hotel" im ehemaligen Bahnhof untergebracht, einem großen kolonialzeitlichen Gebäude. Das Hotel war rund um einen großen Innenbereich mi Pool und Wiesen gebaut und baulich in sehr gutem Zustand. In der Nähe befand sich ein altes kaiserliches Amtsgericht, das zwischenzeitlich als Schule benutzt worden war. Die Innenstadt ist sehr überschaubar und gut in Schuss gehalten, es gibt überall immer mal kolonialzeitliche Gebäude und dazwischen auch einigige Neubauten im passenden Stil. So gibt es z.B. ein altes Lazarett, das inzwischen als Hotel dient, und nahebei eine neue Jugendherberge im Stil einer Trutzburg. In der Innenstadt gibt es einen kleinen Aussichtsturm, von dem aus man gut erkennen kann, dass die Stadt eigentlich direkt an die Wüste grenzt. Es gibt auf Deutsch beschriftete Brauereien, und natürlich den Leuchtturm. Restaurants glänzen mit afrikanisierter deutscher Küche: so steht z.B. Kudu-Sauerbraten auf der Karte (Zebra wäre aber sicher dem Original näher gewesen).

Erkennbar ist auch, dass einige der Einwohner der Stadt offenbar mit Änderungen der jüngsten Zeit nicht ganz einverstanden sind, so hängt zum Beispiel an einer Apotheke in der Sam-Nujoma-Avenue, die nach der Unabhängigkeit diesen Namen erhalten hat, noch immer stolz das alte Straßenschild "Kaiser-Wilhelm-Strasse". An verschiedenen Straßenecken bekommt man auch Literatur angeboten, die in Deutschland nicht erhältlich ist: man wird häufiger angesprochen, ob man nicht ein Exemplar von "Mein Kampf" erwerben möchte. Unter der deutschstämmigen Bevölkerung sind einige hier noch sehr stark in der Vergangenheit verhaftet.

Der Hafen und die Hafenmole haben inzwischen keine praktische Bedeutung mehr und sind eher so etwas wie eine Flaniermeile geworden, allerdings ohne viele Geschäfte und Cafes. Am Abend hatten wir an der Hafenmole noch eine kleine Auseinandersetzung mit der namibischen Infrastruktur: wir hatten eigentlich in einem Restaurant an der Mole reserviert, in der Stadt war aber flächendeckend der Strom ausgefallen. Sie hatten zwar mehrmals versucht, die Stadt wieder ans Netz zu bringen, das hat aber immer nur für ein paar Minuten geholfen. Das Restaurant konnte uns daher zunächst nicht hereinlassen (da gab es offenbar Vorschriften), so dass wir erstmal in einem überfüllten Biergarten über eine Stunde ausgeharrt haben. Schließlich hatten sie aber wieder Strom, und wir durften ins Restaurant: das essen war dann ganz hervorragend.

Übrigens stellte es sich als gar nicht so einfach heraus, für die Weiterfahrt neue Ersatzreifen aufzutreiben - für die, die unterwegs eine Reifenpanne hatten. Ohne Ersatzrad in die Namib zu fahren ist sicherlich keine gute Idee. Es erforderte aber einiges Herumtelefonieren in Swakopmund und Walvis Bay, bis passende Reifen gefunden wurden.



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