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(c) 2004 Oliver Bonten

Nha Trang (14.11.2003-18.11.2003)

Am Freitag bin ich problemlos von Da Lat nach Nha Trang gefahren. Natürlich war bei der Abfahrt in Da Lat allerbestes Wetter, aber man muß den Bus halt schon am Vortag verbindlich buchen. Die Fahrt war vor allen Dingen deswegen interessant, weil die Strecke am Vortag überflutet war. Man fährt nämlich auf einer Nebenstrecke von Da Lat durch die Berge in die Ebene und trifft dort auf die Hauptstraße von Ho Chi Minh-Stadt nach Hanoi, und zwar zwischen Mui Ne und Nha Trang. Die Nebenstrecke war wegen des Dauerregens am Donnerstag kurz vor der Kreuzung mehr als 1m überflutet gewesen und damit für normale Busse unpassierbar - im Bus saßen einige Leute, die am Vortag schon versucht hatten, nach Mui Ne oder Nha Trang zu fahren, und nach sechs Stunden wieder in Da Lat waren. Am Freitag war an der Stelle nur noch sehr viel Schlamm auf der Straße und man konnte sehen, dass die umliegenden Häuser ein wenig benetzt gewesen waren.

Dafür war jetzt auf der Hauptstrecke zwischen der Kreuzung und Mui Ne eine Brücke unterspült worden und infolgedessen gesperrt - die Leute, die nach Mui Ne wollten, mußten also wieder zurück. Sie waren nicht wirklich begeistert. Richtung Nha Trang war die Strecke frei, allerdings hatte sich ein riesiger Stau in Richtung Süden gebildet, und ärgerlicherweise haben die undisziplinierten Fahrer sich dreispurig auf beide Fahrbahnen der Straße gestellt, so dass für den Verkehr in Richtung Norden nur noch der Standstreifen zur Verfügung stand. Da vor unserem Bus zu allem Überfluß auch noch ein breiter Bagger fuhr, der nicht auf den Standstreifen paßte und deswegen immer mal durch Unterlegen von Reifen, Brettern oder Ähnlichem stabilisiert werden mußte, ging es entsprechend langsam voran. Vor Nha Trang war die Straße wieder an einigen Stellen überflutet, aber nur 20-40cm. An den kritischen Stellen waren Meßstäbe aufgestellt, so dass man sehen konnte, wie tief das Wasser war.

Cham-Turm

Da die Busse, die die Open Tour befahren, hauptsächlich für Touristen verkehren (obwohl auch wohlhabende Vietnamesen diesen angenehmen Dienst in Anspruch nehmen), haben sie an interessanten Punkten Pausen eingelegt, so zum Beispiel zwischen Da Lat und Nha Trang bei Thap Cham, wo einige Cham-Türme auf einem Hochplateau stehen, von dem aus man eine wunderbare Aussicht in das Umland hat. Bei den Cham-Türmen handelt es sich um turmförmige Hindu-Tempel. Die Cham leben inzwischen als wohlgelittene und allgemein geachtete ethnische Minderheit in Vietnam und Kambodscha und sind inzwischen Moslems.

Nha Trang ist eigentlich ein Strandbad, das Wasser war am Freitag aber kaffeefarben, weil es im wesentlichen Frischwasser aus den umliegenden Flüssen war, das nach den heftigen Regenfällen jetzt im Meer herumschwamm. Deswegen ist für den Samstag auch das Tauchen ausgefallen - in dem Wasser macht das keinen Spaß.

Skulptur, Nha Trang
Skulptur, Nha Trang

Mangels Tauchausfahrten habe ich für Samstag eine Inselrundfahrt gebucht. Sehr empfehlenswert. Zunächst hat sich der Guide vorgestellt mit den Worten: "My name is Phuc. P-H-U-C. Please call me Phuc, not fuck. Same same but different." Bei der Tour wird man erstmal mit dem Boot in eine Bucht verfrachtet, um dort ein wenig zu schnorcheln. Das war wegen des Zustands des Wassers allerdings wirklich nicht so furchtbar interessant, aber das Wasser klarte um die Inseln schon wieder auf und man hat ein bißchen was gesehen. Nach dem Schnorcheln ging es in eine andere Bucht, wo zunächt mal ein gigantisches Mittagsbuffet auf dem Boot aufgetischt wurde. Danach ließ man eine schwimmende Bar zu Wasser, d.h., einen Schwimmkörper, der hauptsächlich mit einer Kiste voller Flaschen und einem Vietnamesen bestückt war. In den Flaschen befand sich eine aus verdorbenem Traubensaft gewonnene Substanz namens "Vang", die in französischer Tradition in Da Lat hergestellt wird. Die Gäste ließen sich dann ebenfalls zu Wasser, sicherheitshalber mit einem Schwimmreifen gesichert, und es wurde gemeinschaftlich der "Vang" geleert. Das war übrigens im Preis von 5,00 US$ (4,23 ) inbegriffen, ebenso wie das quantitativ und qualitativ herausragende Mittagsbuffet. Die "Vang"-Aktion war sehr unterhaltsam. Neben mir schwammen zwei etwa fünfzigjährige Amerikaner. Ich hatte den einen gefragt, ob sie im Vietnamkrieg gewesen seien, und er meinte dann "Yes." (Pause) "But it was not like this.". Was er in Wirklichkeit meinte war, dass sie nicht an der Küste eingesetzt waren. Zum Schluß wurde die Bar mit allen sich daran festhaltenden Schwimmern zurück zum Boot gezogen, was sehr angenehm war, und es erwies sich als sehr schwierig, eine Bootsleiter torkelnderweise hochzuklettern. Als nächstes ging es zu einem Strand an einer weiteren Insel, an dem man herumliegen konnte oder auch Jetski fahren oder sich an einem Gleitschirm von einem Boot herumziehen lassen konnte. Die Bodenstation des Gleitschirms befand sich allerdings in gefährlicher Nähe zu meiner Strandliege, so dass ich regelmäßig Gefahr lief, vom Gleitschirm eingehüllt zu werden. Weitere Teilnehmer an der Ausfahrt war übrigens ein Paar aus Ostdeutschland, die nicht aufhörten, sich zu wundern, was in einer "sozialistischen Republik" alles möglich ist. Die letzte Station war dann eine Fischereiinsel, vor der man in Körben herumrudern konnte. Die Leute dort benutzen große Bambuskörbe, die abgedichtet sind, um sich selbst zu ihren Fischerbooten herüberzustaken. Das sieht sehr merkwürdig aus. Im Prinzip wie ein kreisförmiges Ruderboot.

Nha
	    Trang

Am Nachmittag war die Grenze zwischen dem kaffeefarbenen Wasser und dem meergrünen Wasser schon vom Festland aus sichtbar, und für die nächsten zwei Tage waren bei allen Tauchbasen wieder Tauchausflüge geplant. Ich bin zu den Rainbow Divers gegangen, die am meisten Werbung in ganz Vietnam machen und den besten Eindruck gemacht hatten. Als Tauchguide wurde mir eine Vietnamesin namens Dung Tran zugewiesen, die allerdings weder so aussah wie ihr Vorname, noch so dynamisch war wie ihr Nachname. Auf dem Tauchboot gab es wieder einen Guide namens "Phuc", und der Witz vom Vortag wurde in ähnlicher Weise wiederholt. Die Sicht unter Wasser war alles andere als gut, aber es war einigermaßen interessant, so sind wir z.B. über ein Seepferd gestolpert, was bei der Sicht schwierig mit Absicht zu erreichen ist. (Damit ist dieses Jahr bei mir wohl das Jahr des Seepferdes - dieses Jahr habe ich vier verschiedene Spezies von Seepferden gesehen.) In einer Höhle lag eine riesige fette Muräne mit gebrochenem Kiefer, der ungefähr so stand, wie es aussieht, wenn Anfänger versuchen mit Stäbchen zu essen, nämlich überkreuz. Damit kann sie jedenfalls nichts mehr fangen, und ich fragte mich schon, wieso sie so fett ist, als Dung anfing, sie zu füttern. Die Muräne hatte sehr wenig Interesse an dem Futter - vermutlich machen das alle Taucher, die an der Stelle vorbeikommen. Eine andere Muräne hat beim Füttern ein sehr merkwürdiges Manöver durchgeführt, das so aussah, als habe sie sich am Schwanz zu einem Knoten verschlungen und diesen Knoten dann bis zum Kopf hinaufwandern lassen, wo sie ihn wieder aufgelöst hat. Ich bin aber nicht sicher, dass ich das richtig interpretiert habe, es sah aber sehr interessant aus. Vielleicht sollten die Institute für Topologie mehr Muränen einstellen.

Relief

In Nha Trang gibt es einen größeren Tempel mit einem großen sitzenden Buddha. Den Sockel, auf dem der Buddha sitzt, kann man betreten - er ist ca. 3m hoch. Der Buddha selber ist weithin sichtbar. Darum herum befindet sich eine Art Friedhof: mehrere Reihen von Wänden, in die jeweils Kacheln eingelassen sind; jede Kachel dürfte so 20x20cm groß sein. Auf den Kacheln sind Namen, Geburts- und Todesdaten sowie Fotos der Verstorbenen aufgemalt - hinter der Kachel befindet sich jeweils eine Urne. Wenn man die Urne mit der Asche des Verstorbenen und ein Bild nämlich an eine Stelle bringt, dann wird der Geist des Verstorbenen ebenfalls dort hingehen. Deswegen wohnen die Geister alle in der Pagode, und dort hören sie jeden Tag Gebete, was es ihnen erleichtert, ins Nirwana einzugehen.

Landbewohner bauen hingegen aufwendige Grabanlagen mit bunten Mauern. Die Friedhöfe sehen ein bißchen aus wie Frauenparkplätze, weil jedes Grab in eine etwas andere Richtung ausgerichtet ist - Feng Shui-Spezialisten rechnen vor der Beerdigung anhand der Lebensdaten des Verstorbenen die ideale Himmelsrichtung aus. In der Nähe der Friedhöfe auf dem Land sieht man auch Geschäfte, die kitschig bemalte Särge verkaufen.

Schildkröte

In der Nähe von Mahayana-Tempeln (das ist die buddhistische Konfession, die in Vietnam verbreitet ist) findet man auch sehr viel Symbolik, die bei uns zum Glück selten geworden ist: Hakenkreuze in allen Größen und Drehrichtungen.

Entlang des Strandes von Nha Trang gibt es sehr viele Strandcafes, in denen man für wenig Geld gepolsterte oder ungepolsterte Strandliegen mieten kann, und dazu bieten die Cafes kaum überteürte Speisen und Getränke. Hier kann man es also gut eine ganze Zeit lang aushalten und faulenzen. Natürlich hatte auch der Kaiser sich in Nha Trang ein bescheidenes Domizil errichtet, dessen Zimmer inzwischen an Touristen vermietet werden. Genau genommen sind es mehrere sogenannte "Villen". Um die sich eingemietet habenden Touristen nicht zu stören, kann man die Villen aber nur von außen besichtigen. Am interessantesten ist sowieso der Privatstrand des Kaisers, der sehr ruhig und nett gelegen ist, allerdings inzwischen mit Blick auf den Containerhafen, der vermutlich erst nach der Abdankung errichtet wurde.



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